Im November 2023 erschien im Braumüller-Verlag ein aufschlussreiches Buch „über Menschen, die die Stadt prägten und formten“.
Titel: „Sonst wäre Wien nicht Wien“.
In den darin enthaltenen Erzählungen über die Kämpfer “für das Alte, Grüne und Schöne“ wird auch Anton Klein erwähnt, der sich vor fünfzig Jahren als Retter der Lobau und Gründer des Lobaumuseums einen Namen machen konnte.
Klein befindet sich inmitten eines illustren Personenkreises aus Wienerwald-Retter Josef Schöffel, dem populären Architekten Roland Rainer, Bürgermeister Helmut Zilk und dem Kulturpolitiker Jörg Mauthe.
Der Autor des Buches über die Helden der Großstadt ist „Presse“-Redakteur Norbert Philipp. Er zieht eine klare Schlussfolgerung:
„Kluge Köpfe, mutige Herzen und gute Seelen haben Wien geprägt, geformt und vor Schlimmerem bewahrt. Der Donaukanal wäre eine Autobahn, die schönsten Kinos der Stadt wären Supermärkte, der Spittelberg ein Schandfleck, die Donauauen nicht Nationalpark, sondern Gstättn, die Weltstadt nur Provinz.“
Über Anton Kleins Aktionismus in den frühen 1970er-Jahren hält er fest:
„Die Wiener und Wienerinnen wollten endlich mitreden. Und manchmal scheuten sie sich sogar nicht, laut aufzuschreien, etwa wenn gar aberwitzige Projekte im Raum standen. Bürgerinitiativen formierten sich. „Die Lobau darf nicht sterben“ war die erste in Wien.“
Und weiter:
„Viel Herzblut pumpten Aktivisten und Aktivistinnen in elend lange Diskussionen. Viele drastische Worte mussten Naturschützer auf Plakate schreiben und in Mikrofone sprechen, bis alles geregelt war, zum Wohle der Natur. Und damit auch zum Wohle Wiens. Die Stadt Wien und die Naturschützer rangelten schon länger um das Augebiet. Die einen waren die Interessensvertreter der Natur. Die anderen, jene von der Stadt, interessierten sich auch für Dinge wie Verkehrskonzepte, wirtschaftliche Entwicklung, Standortpolitik. Da konnte man kaum Übereinstimmung erzielen.“
Wien wäre heute nicht das Wien, schreibt Norbert Philipp, hätte es nicht die Befreier vom Kahlenberg gegeben, die Bändiger der Donau, die Visionäre der Hochquellenwasserleitung, die Mäzeninnen und Philanthropen des 19. Jahrhunderts, die Retter des Wienerwalds und der Lobau, die Verteidiger des Stadtbilds und die Grätzl-Heldinnen der Gegenwart. Ohne sie – so die Ergebnisse seiner Erkundungen – wäre Wien ärmer, hässlicher, grauer und lange nicht so lebenswert.
Sonst wäre Wien nicht Wien
Menschen, die die Stadt prägten und formten
von Mag. Norbert Philipp
Erschienen am 24.11.2023 im Braumüller Verlag
256 Seiten
ISBN-13: 978-3-99100-356-4
Titelfoto dieser Seite: Anton Weissenbacher (Anton Klein, April 2003)